Archiv für den Monat: September 2015

Leipzig: Stadtverwaltung Leipzig beantragt 138,9 zusätzliche Stellen bis 2018 für Arbeit mit Geflüchteten

Leipzig: Stadtverwaltung Leipzig beantragt 138,9 zusätzliche Stellen bis 2018 für Arbeit mit Geflüchteten

Das Dezernat Allgemeine Verwaltung der Stadt Leipzig bittet den Stadtrat um die Einrichtung zusätzlicher Stellen im Zusammenhang mit steigenden Fallzahlen zugewiesener Flüchtlinge.

In der Begründung der Vorlage VI-DS-01756 heißt es: ” Wegen der akut steigenden Flüchtlings- und Asylbewerberzahlen und der damit verbundenen Aufgaben bzw. dramatisch ansteigenden Fallzahlen in verschiedenen Bereichen der Verwaltung sind nun erneut Bedarfe zu verzeichnen, die nach Ansicht der Dezernate und Fachämter nicht bis zum nächsten Doppelhaushalt aufschiebbar sind. …
Der Stadt Leipzig werden so viele neue Asylbewerber zugewiesen, wie es dem Anteil der Stadt an der Wohnbevölkerung Sachsens entspricht. Aktuell erhält Leipzig mit 13,24 % die meisten Asylbewerber im Freistaat. Hinzu kommt, dass das Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Leipzig auch Erstaufnahmeeinrichtungen vorsieht.

Die aktuelle Prognose belegt, dass die Anzahl der Neuzuweisungen weiter akut steigen wird. Demnach wird für 2015 mit ca. 5500 Personen und für 2016 mit ca. 6750 Personen gerechnet.
Aus diesem Grund ist nun über 138,90 weitere Stellen zu entscheiden, die zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben von den Fachämtern als dringend erforderlich angesehen werden. …
Für die befristet befürworteten Stellen wird empfohlen, soweit in der Anlage nicht anders ausgewiesen, diese ab 01.11.2015 bis zum 31.12.2018 einzurichten. Im Anschluss ist im Rahmen der Stellenplanung anhand der sich dann abzeichnenden Aufgaben- bzw. Fallzahlenentwicklung über die Fortführung der Stellen erneut zu entscheiden.
Bei Bestätigung der zur Einrichtung empfohlenen 138,90 Stellen werden in 2016 zusätzliche Personalausgaben in Höhe von ca. 5,77 Mio € und ca. 722 T € Sachaufwendungen benötigt.”

https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1002557

Sachsen: Aufnahme von Asylsuchenden in den drei Großstädten und zehn Landkreisen bis Ende 2015

Sachsen: Aufnahme von Asylsuchenden in den drei Großstädten und zehn Landkreisen bis Ende 2015

Die MOPO24 Dresden hat in einem Artikel mit mehreren Grafiken und Tabellen zusammengestellt, wieviele Asylbewerber_innen bislang in den drei Großstädten und zehn Landkreisen aufgenommen wurden und wieviele in diesem Jahr laut den aktuellen Prognosen nach dem Durchlaufen der Erstaufnahme noch aufgenommen werden sollen.

In Dresden leben derzeit 3.038 in Dresden Asylsuchende, davon 2.228 in Wohnungen. Von ihnen wurden 1.417 in diesem Jahr neu aufgenommen. Die Stadt soll bis Ende 2015 insgesamt 5.365, also noch ca. 3.900 weitere Menschen aufnehmen. Aktuell werden Gemeinschaftsunterkünfte in der Heidenauer Str. 49 (150 Plätze) und der Katharinenstr. 9 (120 Plätze) ausgebaut.

In Leipzig ist mit 1.357 erst Viertel der 5.402 Geflüchteten untergebracht, die der Stadt voraussichtlich in diesem Jahr zugewiesen werden. Bis Ende des Jahres sollen zehn Standorte für Gemeinschaftsunterkünfte mit 820 Plätzen und zwei Notunterkünften in derzeit leerstehenden Schulen mit 330 Plätzen eröffnet werden, im kommenden Jahr gehen nochmal zehn Objekte mit 1.850 Plätzen in Betrieb.

In Chemnitz werden zu den aktuell etwa 800 noch weitere 1.600 Asylsuchenden hinzukommen, die weiterhin zu zwei Dritteln in dezentralen Wohnungen untergebracht werden sollen. Gemeinschaftsunterkünfte werden derzeit in der Straßburger Straße 1-3 und der Annaberger Straße 231 vorbereitet.

Zu den unterschiedlichen Umgang der zehn Landkreise mit den Geflüchteten, aber auch mit den Informationen über deren Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften und Wohnungen siehe https://mopo24.de/nachrichten/fluechtlinge-kapazitaeten-sachsen-14014 .

Grafik: Mopo24.

Zwickau: Bis zu 600 geflüchtete Menschen sollen im Winter in Einkaufs- und Baumärkten untergebracht werden

Landkreis Zwickau: Bis zu 600 geflüchtete Menschen sollen im Winter in leerstehenden Einkaufs- und Baumärkten untergebracht werden

Die Leiterin des Kreissozialamts Cornelia Bretschneider teilte mit, dass in leerstehenden Netto-Supermärkten in Meerane (15.000 Einwohner_innen), Gersdorf (4.000 Einwohner_innen) und Limbach-Oberfrohna (24.000 Einwohner_innen) bis November Notquartiere für jeweils 100 Asylbewerber_innen und Flüchtlinge entstehen sollen. Auch die Anmietung des ehemaligen Max-Bahr-Baumarktes in Zwickau-Schedewitz geplant. Dort sollen 300 Menschen unterkommen. “Im Moment ist es nicht absehbar, dass wir ohne Notunterkünfte alle Menschen unterbringen können”, sagte Bretschneider. An den Notquartieren werden nach Abschluss der Mietverträge Toiletten- und Duschcontainer aufgestellt werden. Für die Objekte würden derzeit Gespräche mit potenziellen Betreibern geführt. Laut Bretschneider arbeiten alle dafür infrage kommenden Wohlfahrtsverbände bereits an ihrer Kapazitätsgrenze.

Die geplante Unterbringung in den ehemaligen Einkaufsmärkten wurde von Seiten der Kreisverwaltung der Nutzung zweier landkreiseigener Turnhallen in Lichtenstein und Limbach-Oberfrohna vorgezogen. “Dort hätte es automatisch Stundenausfall gegeben”, sagte Landrat Christoph Scheurer (CDU) zur Begründung.

Des weiteren werden im ganzen Landkreis die Kapazitäten von Wohnprojekten erweitert. Im Zwickauer Stadtteil Eckersbach sollen statt der anfänglich 50 Menschen nun Wohnungen für 170 Menschen bereitgestellt werden.

http://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICKAU/ZWICKAU/Asyl-Bis-zu-600-Menschen-sollen-in-Einkaufsmaerkten-ueberwintern-artikel9304493.php

Grafik: Tilo Steiner, Freie Presse

Erfurt: “Steigende Einwohnerzahlen belasten Erfurter Wohnungsmarkt”

Erfurt: “Steigende Einwohnerzahlen belasten Erfurter Wohnungsmarkt”

RADIO F.R.E.I.: “Die Einwohnerzahlen in Erfurt steigen. In der Pressekonferenz am 8. September 2015 berichtete der Erfurter Oberbürgermeister, Andreas Bausewein, dass bis 2035 mit mindestens 226.000 Einwohnern in Erfurt zu rechnen sei. Diese Prognose ist Anlass genug, über die Erfurter Wohnsituation und Mietentwicklung zu sprechen. Paul Börsch ist Amtsleiter für Stadtentwicklung und Stadtplanung und erklärt die aktuelle Wohnsituation der Stadt.”

http://www.radio-frei.de/index.php?iid=7&ksubmit_show=Artikel&kartikel_id=5320

Brno: “Wir helfen Menschen auf der Flucht”

Brno: “Wir helfen Menschen auf der Flucht”

Hier noch der Verweis auf eine Initiative in der Leipziger Partnerstadt Brno: “Wir helfen Menschen auf der Flucht”/ “Pomáháme lidem na útěku”. Das meiste ist selbstverständlich in tschechischer Sprache, aber zumindest die Bilder von den Sachspenden und aus den ungarischen Lagern für Flüchtende sind selbsterklärend.

Leipzig-Grünau: Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG plant 13-Geschosser in Grünau

Leipzig-Grünau: Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG plant 13-Geschosser in Grünau für 11 Millionen Euro. Kaltmiete soll 9 Euro/m² betragen.

Andreas Tappert berichtet in der LVZ-Online ausführlich über die Pläne für den ersten Hochhaus-Neubau seit der Wende in Grünau. Die Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG hat bereits einen Bauantrag für das 11-Millionen-Euro-Projekt in der Brackestraße eingereicht und will Ende 2017 mit den Bauvorbereitungen beginnen. Die ersten Mieter_innen sollen im Jahr darauf einziehen. Schon jetzt ließen sich die ersten Mietinteressent_innen für die insgesamt geplanten 60 Wohnungen vormerken. Die Kalkulation der Genossenschaft sieht vor, dass die Kaltmieten bei rund 9 Euro pro Quadratmeter liegen werden. Dies liegt im mittlerweile üblichen Rahmen von Neubauprojekten auch der Leipziger Wohnungsbaugenossenschaften: https://www.facebook.com/LeipzigStadtFuerAlle/posts/878860645505341

Das Hochhaus wird zwölf Etagen und ein Dachgeschoss aufweisen. Es ist vor allem für ältere Menschen gedacht und soll auf deren Bedürfnisse zugeschnitten werden. Daher werden alle Wohnungen barrierefrei sein und über Balkone, Terrassen oder Loggias verfügen. Die 1- bis 3-Raum-Wohnungen sind zwischen 28 und 68 Quadratmeter groß und auf jeder Etage wird es einen Gemeinschaftsraum mit Loggia als Treffpunkt der neuen Nachbar_innen geben. Einige Appartements werden jedoch bis zu 100 Quadratmetern groß. Luxuriös werden die beiden Wohnungen im Dachgeschoss, die jeweils über fast 30 Quadratmeter große Dachterrassen verfügen.

Lipsia-Vorstand Wilhelm Grewatsch: “Wir wollen ein Hochhaus bauen, das Angebote für alle Senioren enthält – auch für Menschen, die im Alter etwas Besonderes haben möchten. Die meisten Wohnungen werden für ganz normale Rentner sein, die auch im Haus wechseln können, wenn zum Beispiel im höheren Lebensalter nur noch ein Partner in der Wohnung bleibt.”

Grewatsch weiter: “Grünau ist ein hervorragend infrastrukturell erschlossener Stadtteil. Es gibt wieder Zuzüge, und die Menschen fühlen sich hier wohl. Was Grünau jedoch fehlt, sind Wohnungen, die den veränderten Ansprüchen der Leipziger entsprechen. Hinzu kommt, dass Leipzig durch den demografischen Wandel wieder viele junge Familien, aber auch immer mehr ältere Menschen hat.”

Der 1954 gegründeten Wohnungsgenossenschaft “Lipsia” eG gehören 8000 Wohnungen, davon über 3000 im Stadtteil Grünau.
Obwohl die Pläne fertig sind und das Baugrundstück der Lipsia gehört, kann sie erst Ende 2017 mit den vorbereitenden Arbeiten an der Brackestraße beginnen. Die Genossenschaft hatte im Zuge des Stadtumbaus 2007 hier einen Elfgeschosser mit 275 Wohnungen abgerissen. Nun muss erst noch die zehnjährige Schutzfrist für die damals ausgereichten Fördermittel auslaufen.

Gleichzeitig will die Genossenschaft die Häuser Liliensteinstraße 3-9 mit insgesamt 48 Wohnungen und einen unsanierten Plattenbau in der Uranusstraße mit 68 Wohnungen abreißen. Aktuell laufen Auseinandersetzungen mit der Stadtverwaltung Leipzig, die der Genossenschaft dafür keine öffentlichen Fördermittel ausreichen will: http://www.leipzig-stadtfueralle.de/2015/06/16/hinter-der-bezahlschranke-der-lvz-online-verbirgt-sich-ein-interessanter-artikel/

Leipzig-#EAEDölzig: EAE im Dölziger Gewerbegebiet ist eingerichtet

Leipzig-#EAEDölzig: EAE im Dölziger Gewerbegebiet ist eingerichtet. Seit gestern ziehen bis zu 150 Geflüchtete ein

Die LVZ-Online berichtet über den aktuellen Stand im Dölziger Gewerbegebiet. Die Landesdirektion Sachsen hat hier innerhalb einer Woche von Firmen ein leerstehendes Bürogebäude so herrichten lassen, dass es als Notquartier zur Erstaufnahme für bis zu 150 Geflüchteten dienen kann. Die ersten Menschen sind gestern bereits eingezogen.

Christoph Jennicke, der für Dölzig zuständige Projektleiter des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), erläuterte bei einem Vor-Ort-Termin, dass der Freistaat am 3. September den Bürogebäude-Komplex des Akzent Office Center Leipzig-West gekauft hat. Zunächst werden vier Gebäude ausgebaut, drei sind noch im Rohbau. Einer davon wird als Sanitärtrakt hergerichtet. Bis Ende 2015 sollen hier bis zu 400 Asylbewerber_innen untergebracht werden können. Der gesamte Komplex könne im nächsten Jahr für bis zu 700 Geflüchtete ausgebaut werden. “Wir müssen aber sehen, wie das mit den bestehenden Mietverhältnissen funktioniert”, sagte der Projektleiter Jennicke.

Neben dem Bürogebäude wurden vier Dusch- und zwei Toiletten-Container aufgestellt. Betreiber der Unterkunft ist der Malteser Hilfsdienst. Das Objekt wird 24 Stunden am Tag von einem Wachdienst betreut, an einem Sicherheitskonzept werde laut dem Vertreter des SIB aber noch gearbeitet. Im oberen Stockwerk wurde ein Schlafsaal mit 100 Betten für allein reisende Männer eingerichtet. Im Erdgeschoss stehen 15 Zimmer für Familien mit Kindern zur Verfügung. Außerdem gibt es Gebets- und Sozialräume sowie eine Krankenstation. In einer Art Klassenzimmer können ehrenamtliche Dolmetscher deutsch unterrichten. Das beheizbare Speisezelt soll lediglich eine Übergangslösung darstellen.

Am nächsten Montag 18 Uhr findet eine Informationsveranstaltung in der Discothek “Sax”, Döbichauer Straße 67, statt.

Leipzig-Neustadt: Rauswurf der Pilotenküche

Neustadt-Neuschönefeld: Rauswurf der Pilotenküche aus der Schulze-Delitzsch-Straße 27 wirft Fragen auf Die Eigentümer des Hauses verlangten Ende August überraschend die Räumung. Hendrik Pupat stellt im kreuzer – Das Leipzig Magazin das Wenige zusammen, was bislang bekannt ist. http://kreuzer-leipzig.de/2015/09/10/im-osten-raeumung-statt-expansion/ Die PILOTENKUECHE artist residency findet auch nur wenig Zeit für Erklärungen: “Wir werden uns dazu noch äußern: versprochen! Erstmal räumen oder nur soviel: Besetzer waren wir nie. Seid mit uns, drückt uns die Daumen. Dank an Kreuzer & Hendrik Pupat.”

Flüchtlinge wohnen am besten in der Nähe der Mittelschicht – Stadtforscher

MiGAZIN: “Flüchtlinge wohnen am besten in der Nähe der Mittelschicht

Je gemischter die Einheimischen mit Flüchtlinge wohnen, desto besser funktioniert das Zusammenleben. Stadtforscher empfehlen
auch kleinere Wohneinheiten statt Massenunterkünfte. Container auf Parkplätzen oder umfunktionierte Turnhallen führten zu Konflikten.”

Flüchtlinge wohnen am besten in der Nähe der Mittelschicht